Kein Spielbetrieb ohne Referees!

In unserem drittenn Beitrag in der Rubrik „REFerenz“ stellt sich Danjana Rey unseren Fragen rund um das Thema „Referee sein“… Mit Danjana haben wir zum ersten Mal eine waschechte BBL-Schiedsrichterin für unser Format gewinnen können. Der ein oder andere von euch hat sie daher womöglich schon einmal im TV oder Stream gesehen…

Name:                          Danjana Rey

Alter:                           34

Erster Verein:             BBZ Opladen Hawks (Leverkusen)

Aktueller Verein:       BBZ Opladen Hawks (Leverkusen)

SR-Lizenz:                   32960


Danjana, sag uns zum Start kurz, auf welchem Level du derzeit als Schiedsrichterin tätig bist.

Zurzeit gehöre ich dem A-Kader an und pfeife BBL Spiele. Bis Sommer war ich noch FIBA Schiedsrichterin, habe dann aber meine Lizenz aus beruflichen Gründen nicht aktualisiert.

Warum bist du Schiedsrichterin geworden?

Mein Opa war Fußballschiedsrichter und so hatte ich als Kind schon eine Verbindung zum Schiedsrichter*innenwesen, da ich an den Wochenenden oft seinen Alltag miterlebt habe: Essen, Tasche packen, Anfahrt zum Spiel, Spielleiten, (meist) gemütliches Zusammensein mit den Teams nach dem Spiel und Rückfahrt. Ich habe ihn oft anerkennend beobachtet und fand das toll und war stolz! Ich selbst bin über unsere Schul-AG zum Basketballspielen gekommen und in dem Verein (s.o.) geblieben. Unser Trainer fragte uns damals, wer sich vorstellen könne, eine SR Lizenz zu machen. Eine Mitspielerin und ich zeigten Interesse und besuchten während der Osterferien ein SR*innen (Basis-)Lehrgang in Leverkusen. Das (Taschen-)Geld war nie der Grund, aber natürlich für mich als Schülerin (und spätere Studentin) ein toller und effektiver Nebeneffekt.

Oft werde ich in Interviews gefragt, warum ich dabei geblieben bin. Ich finde es spannend, Situationen zu erleben, in denen ich so viel über mich selbst erfahre. Ich bin fest überzeugt, dass mir meine Erfahrungen als Schiedsrichterin in meiner beruflichen Karriere geholfen haben. Im Referendariat musste ich nicht erst lernen, wie ich mich vor eine Klasse stelle oder präsentiere. Wie Ansprachen funktionieren oder dass ich unbefangen in Konfliktgespräche gehe. Vieles von dem was auf dem Feld passierte, kann ich in meiner Rolle als Lehrerin anwenden. Heute sage ich, dass es eine wechselseitige Beziehung ist. Mein Job verhilft mir auch in meiner Funktion als Schiedsrichterin und natürlich weiterhin andersherum.

Was war bislang dein bestes Erlebnis als Schiedsrichterin?

Ich durfte viele tolle Erlebnisse erfahren  Besondere Erlebnisse waren auf jeden Fall die Nominierung in den EVA A-Kader, den Erwerb der FIBA Lizenz (und meine Erfahrungen auf internationalem Parkett), die finale Nominierung in den A-Kader.

Bei Spielen gab es natürlich auch viele tolle Erlebnisse, wie z.B. das Finale des JBBL/NBBL Top4s, entscheidende Playoff-Spiele in der ProA, Finals im DBBL Pokal oder in den DBBL Playoffs. Außergewöhnlich waren drei Spiele, die für mich (und meine Kolleginnen) besondere Bedeutung hatten und etwas „Historisches“ hatten.

Zum ersten Mal leiteten drei Frauen (Anne Panther, Kerstin Kammann und ich) ein ProA Spiel (Hanau-Kirchheim, Dezember 2017.

Zum ersten Mal leiteten zwei Frauen (Anne Panther und ich) und ein Schiedsrichterkollege ein BBL Spiel (Frankfurt – Vechta, 29.03.2019) und am 15.01.23 kam es laut Medienberichten in Europa zu einer weiteren Premiere: Drei Schiedsrichterinnen (Anne Panther, Aleksandra Pawlik und ich) leiteten ein BBL Spiel (Veolia Towers Hamburg – BG Göttingen)

Kannst du dich noch an dein erstes Spiel erinnern, welches du als Schiedsrichterin geleitet hast?

Oh ja- sehr gut sogar. Ich war natürlich mega aufgeregt und musste mich vor Aufregung fast krankmelden 😀 Mein erstes Spiel fand damals in Leverkusen in der Kreisliga (Bayer Leverkusen 5 gg. Bayer Leverkusen 6) statt. Mir wurde ein erfahrender SR Kollege, Walter Schrauzer, damaliger Bundesligaschiedsrichter und mein späterer Mentor, zur Seite gestellt. Ich habe viele Ausbälle und sogar EIN Foul gepfiffen 😉 Alles lief gut!

In einem Satz… Schiedsrichterin zu sein bedeutet?

Leidenschaft!

Im Namen der Baskets Wolmirstedt: VIELEN LIEBEN DANK für deine Zeit und auch dir weiterhin maximale Erfolge und vor allem Spaß auf dem Parkett!

Wenn auch ihr Lust habt, mehr über das Schiedsrichterwesen zu erfahren, sprecht uns gern an. Als Verein freuen wir uns über jeden und jede Interessierte/n auf dem Weg zur Spielleitung und unterstützen euch dabei mit vollem Einsatz!


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